Donnerstag, 27. November 2014

Anders sein...

... ist manchmal die einzige Option, nämlich immer dann, wenn alles andere nicht mehr auszuhalten ist. Betti denkt, dass es sich lohnt darüber nachzudenken, wie man gerne wäre. Eigentlich. Oder wenigstens ab und zu. Wäre man immer anders, wäre es ja auch nicht anders, sondern bloß normal. Wer will schon immer normal sein?

Normal ist aus der Mode, denkt Betti, und genau das ist das Problem. Man kommt sich blöd vor, wenn man normal ist. Dummerweise ist man für sich selbst irgendwie immer normal, man kennt sich schließlich schon ein paar Jahre. Hat sich an sich gewöhnt, findet nichts Besonderes mehr an sich. Deshalb wäre man gerne anders. Man stellt sich vor den Spiegel und überlegt, wie das aussehen würde: Mutiger vielleicht, wilder oder schöner.

An Phantasie mangelt es schon mal nicht. Vorstellen kann man sich alles, kostet ja auch nichts. Dann übt man ein bisschen, wird vielleicht ein bisschen lauter beim Reden; kauft sich eine Jacke, die auch der Tochter stehen würde, oder fährt zur Abwechslung mal nicht nach Amrum. Das hätte man schon längst machen sollen. Fühlt sich nämlich gut an. Anders eben.

Aber eigentlich ist es das nicht, denkt Betti, auch wenn vielleicht alle sagen: "Mensch, du bist aber anders in letzter Zeit!" Irgendwie war man schon immer ein bisschen so. Sonst wäre man doch auf die Idee mit der Jacke gar nicht gekommen. Früher hatte man auch so eine, aber da war das noch normal.

Mittwoch, 26. November 2014

Lesen...

... denkt Betti, ist fast genauso gut wie Schreiben und fast aus denselben Gründen. Weil es spannend ist, die Gedanken eines anderen aus der Ferne zu teilen. Man sieht sie besser aus der Ferne, vielleicht, weil man selbst dabei nicht so eine große Rolle spielt. Sie rollen heran wie kleine Wellen oder riesige Brecher und man kann ihnen in aller Ruhe dabei zusehen. Bis sie die Füße erreichen, die Knie, das Kinn - oder über dem Kopf zusammenschlagen. Wenn man es zulässt.

Leserunde

Betti denkt sich...

... Zeit für meinen ersten Blog, denkt sich Betti. Warum? Weil Betti gerne denkt und ihr das Schreiben dabei hilft. Überhaupt... schreiben: Es gibt nichts Schöneres, als Wörter zu Sätzen zu formen, bis sie einen Gedanken genau so beschreiben, wie er ist. Oder noch besser. Denn manchmal passt sich der Gedanke den Wörtern an, wird größer, schöner und tiefer. Aber vor allem wird er verständlich.

Jedenfalls, wenn es gut läuft.

Betti denkt, dass Wörter doch schließlich dazu da sind, um verstanden zu werden. Beim Sprechen vergisst man das manchmal, beim Schreiben nur ganz selten. Deshalb also das Schreiben... Interessant wird es, wenn man die Wörter völlig neu verbindet, weil dann ein Satz entsteht, der einem ganz alleine gehört. Solche Sätze sind Schätze - auch wenn sie sich nicht reimen :).
Ab und zu entstehen sogar neue Wörter, die besser sind als die alten. Kohlschwarzfarbene, schmetterlingsflügelschillernde Wörter, die dem Rechtschreibprogramm überhaupt nicht gefallen.
Scheiß drauf, denkt sich Betti. Einfach machen. Hauptsache, man weiß, was man tut.